Beinwell, Symphytum officinale
Familie: Borretschgewächse, Boraginaceae
Beschreibung und Vorkommen
Die ganze Pflanze ist stachelig rau und kratzig. Diese Borstenhaare
rühren von Kalk- und Kieselsäureeinlagerungen in den Wänden. Kieselsäure ist aber auch in den Blättern und Stängeln vorhanden und zwar in löslicher Form, was äußerst selten im Pflanzenreich ist. Die rot-violetten, manchmal gelblich-weißen glockigen Blüten sitzen in überhängenden Trauben. Die Blütenfarben Rosa und Blau scheinen beliebig vorzukommen. Die Knospen und jungen Blüten sind bei näherem Betrachten rot, während die älteren blau sind. Der Farbstoff, der diese Veränderung bewirkt, gehört zur Gruppe der Anthocyane und reagiert auf Veränderungen des Säuregehaltes mit einem Farbwechsel. Blütezeit ist von Mai bis September. Der Beinwell wächst bevorzugt an feuchten Stellen, an Waldrändern, an Gräben und Bachufern, auf Äckern, Wiesen und in Gebüschen. Er liebt nassen, stickstoffhaltigen Boden.
Inhaltsstoffe
Allantoin, Gerbstoffe, Flavonoide, Schleime, Pyrrolizidinalkaloide
Verwendung in der Wildkräuterküche
Junge Sprossen und Blätter können gedünstet als Gemüse, zu
Suppe, Beilagen oder in Brot oder Brötchen eingebacken gegessen werden. Sehr gut schmecken auch eingelegte Blätter zusammen mit mariniertem Käse. Da Beinwell, vor allem in der Wurzel, Pyrrolizidinalkaloide enthält, sollte er nicht in großen Mengen verzehrt werden, weil diese Alkaloide die Leber schädigen können.